Hallo lieber Leser,
„Tempus fugit“ sagte einst der
Lateiner. Ob es dieses Sprichwort auch in Hindi gibt, weiß ich nicht (man
könnte es ja mal googeln), aber gelten tut es allemal. Nun bin ich schon einen
Monat hier. Es fühlt sich so an, als wäre ich nie weg gewesen. Und doch ist
vieles anders. Die größte Änderung kommt wahrscheinlich von mir selbst. Ich
fühle mich wohler, glücklicher und vor allem selbstbewusster, als bei meinem
letzten Aufenthalt. Oft höre ich, dass ich mich positiv entwickelt habe. Ist
das so? Nach außen kann ich das natürlich nicht beurteilen, da ich mich ja
nicht 24h vor den Spiegel stelle, um mich zu beobachten. Aber innerlich fühle
ich mich auf jeden Fall besser. Ich glaube ich denke mehr nach, überlege meine
Handlungen (nicht immer) und lasse den Tag am Abend Revue passieren, um mir Verbesserungsvorschläge
auszudenken.
Was das alles mit „tempus fugit“
zu tun hat? Eigentlich nicht so wirklich viel. Die Zeit eilt und nicht nur für
mich, sondern leider auch für meine Kollegin Maxine. Heute war ihr letzter
Sonntag auf dem Campus und morgen geht es dann nach Delhi. Zooooom und das Jahr
ist vergangen. Genauso wie bei mir damals. Ich weiß nicht, ob es ihr schwer
fällt zu gehen. Ich kann nur sagen, dass es schon schade ist, dass Sie geht.
Eine Ära an Volunteers endet. Mit ihr geht die letzte weltwärts-Freiwillge von
KulturLife, da es leider keine Nachfolger gibt. Zum Glück haben Sarah und
Maxine noch einmal ein positives Zeichen gesetzt. Noch einmal waren zwei
Motivierte Menschen aus Deutschland da, die einfach, laut Campus, eine klasse
Arbeit gemacht haben. Für Shishya wird es nicht einfach ohne sie klar zu
kommen. Wir können nur hoffen, dass sich weitere Freiwillige finden lassen, die
ein Teil ihres Lebens mit den Jungen in Selaqui teilen wollen.
Natürlich kommen einem bei einem
Abschied auch die eigenen letzten Tage in den Kopf. Man, habe ich geheult
damals. Gefühlsmäßig war mein weltwärts-Jahr sowieso schon eine Achterbahnfahrt
(eine ziemlich gute Achterbahn, aus der man schwindelig aussteigt und trotzdem
noch einmal fahren würde). Und der Abschied war dann noch mal so eine richtige
90 Grade Abfahrt. „Tempus fugit“ und man sitzt im Flugzeug Richtung good old
Germany. Waaaaas das Wasser im Flughafen kostet 2€?? In Indien war alles
besser! So ungefähr. Es wird interessant noch den letzten Tag mit Maxine in
Delhi zu verbringen. Vielleicht noch ein paar Eindrücke von Ihrer Campuszeit zu
bekommen. Einmal noch in Indien einzutauchen.
Wie es danach weiter geht wird
interessant. Natürlich gilt auch hier „tempus fugit“. Nicht mal die leere Batterie
in der Wall clock kann die Zeit aufhalten. In meinem Monat werde ich mich um
die Bücherei, die Deutschklassen und das Shishya Internet Network kümmern. Mal
sehen, ob ich das alles schaffe.
Dann warte ich noch auf mein
neues Handy. Liefertermin ist der 24.08.2015. Ich gehe zwar davon aus, dass die
Lieferung nicht erfolgen wird, aber ich lasse mich gerne positiv überraschen.
Heute hatten wir dinner bei Joshva. Man das Essen war einfach nur geil. Vielen
lieben dank. Eigentlich müsste ich ja mal kochen lernen, aber leider eilt die
Zeit.
Wie unser Trip nach Delhi
verläuft lest ihr morgen. Jetzt geht’s erstmal ins Bett.
Gute Nacht, meine Freunde.
Jan
Du hast es wirklich gut. Kannst dich an den gedeckten Tisch setzen und bekommst immer ein leckeres indisches Essen. Ich möchte gerne tauschen. Liebe Grüße aus der Heimat
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