Donnerstag, 29. August 2013

Mein Klassenraum

Hier sind die versprochen Fotos meines Klassenraums. Eigentlich ist es nur ein abgetrennter Bereich des Innenhofs, aber er ist besser als nichts. Am Montag werde ich mit dem Unterricht beginnen. Mal gucken, wie der erste Tag so wird.

Beförderung :-D

Gestern mussten wir leider Karoline und Madeleine verabschieden. Für die beiden Freiwilligen von KulturLife, die seit dem letzten Jahr hier waren, geht es zurück nach Deutschland. Hoffentlich kommen sie gut Zuhause an.
Ihre Aufgaben waren vor allem den Schülern, die besondere Förderung in z. B. Mathematik oder Englisch benötigen, in eigenen Klassenzimmern zu helfen. Einen dieser Schüler habe ich jetzt übernommen. Das heißt, dass ich nun auch meinen eigenen "Raum" habe (ich werde euch noch Fotos zeigen, damit ihr seht, warum ich die Gänsefüßchen benutze), in dem ich Mathematik, Englisch und Biologie unterrichte. Zwei Mal die Woche gebe ich dann noch Mathematik Nachhilfe für einen anderen Jungen. Die Zeiten, in denen niemand bei mir ist, verbringe ich in der Bücherei.
Das alles wird eine neue Herausforderung, die ich gerne annehme. Wenn mein Stundenplan fertig ist, werde ich ein Foto hochladen.
Das war es für heute :-) Bis dann...

Mittwoch, 28. August 2013

Der zweite Teil meiner Wanderung

In meinem letzten Post habe ich euch von meiner nicht ganz so erfolgreichen Tour nach Chakrata berichtet. Es war ja erst Mittag, als ich wieder in Dehradun angekommen bin. Deshalb habe ich beschlossen, ein anderes Ziel zu suchen. Nachdem ich das Internet durchforstet habe, kam ich schnell zu einer Entscheidung. Ich wollte den Trecking-Pfad nach Mussoorie ausfindig machen und ihn zumindest anfangen. Startpunkt, so die Internetseite, sei das Ende der Radjpur Road in Radjpur. Also habe ich mich in ein Vikram (eine Art Taxi) gesetzt und bin bis nach Radjpur gefahren. Zufällig hatte dort sogar der Tibetische Tempel geöffnet und ich konnte ihn endlich von innen besichtigen. Zunächst musste ich natürlich meine Schuhe ausziehen. Dann habe ich mich in die Schlange gestellt und bin langsam durch die Mitte des Tempels zum Heiligtum gewandert. Das Oberhaupt hat mich dann "gesegnet" (zumindest glaube ich das) und mich nach meiner Herkunft gefragt. Ich glaube ihn hat es gefreut, dass sogar Deutsche in seinen Tempel kommen.
Danach ging es aber weiter. Weit konnte es eigentlich nicht mehr sein, dachte ich. Bei einem Kiosk habe ich dann mal nachgefragt. "Nehmen sie den Bus. Der fährt bis zum Ashram." Leider kam kein Bus, weshalb ich dann doch den ganzen Weg gelaufen bin. Und der ging Berg auf. Hui das glaubt ihr gar nicht. Ich habe eine Flasche nach der anderen getrunken. Dann passiert das, was mir in Dehradun immer passiert. Ich treffe Ken, den Direktor des Campus. Diesmal war er nicht auf seinem Motorrad, sondern auf seinem Fahrrad unterwegs. Glücklicherweise wusste er wo es lang ging, sodass er mir den Weg beschreiben konnte. Zwischendurch habe ich dann aber doch lieber Anwohner gefragt, damit ich auch wirklich richtig bin.
Irgendwann bin ich dann tatsächlich am Ashram angekommen. Was das genau ist, muss ich noch mal Googeln. Die Leute zeigten nur auf den Platz.
Und dann hieß es für mich loszuwandern. Immer in Richtung Mussoorie. Also immer Berg auf. Mussoorie ist eine Hill Station, was bedeutet, dass es ziemlich hoch im Himalaja liegt. Dann kam auch schon die erste Weggabelung. Wo geht es nun nach Mussoorie? Geradeaus oder rechts? Ich habe mich für die rechte Seite entschieden, weil die Straße sicherer aussah. Natürlich war das der falsche Weg. Dazu kam noch, dass ich bereits zu dieser Zeit vollkommen erschöpft war. Zum Glück standen nun zwei Jugendliche, ein Junge und ein Mädchen (Was die wohl machen .... ;-)  ), an der Gabelung. "Ist das der Weg nach Mussoorie?" Ich zeige auf den anderen Weg. "Nein, nach Mussoorie geht es in die andere Richtung." Das Mädchen zeigt in Richtung Radjpur. Daraufhin habe ich ihr erklärt, dass die Stadt auf die sie zeigt, aber nicht Mussoorie, sondern Radjpur ist. "Hm, richtig," war die Antwort. Was blieb mir also anderes übrig, als den scheinbar falschen Weg, der weiter ins Gebirge führt, einzuschlagen. Die Sonne wurde mit der Zeit auch immer intensiver, was das Wandern auch nicht gerade einfacher machte. Auf dem ersten Bergkamm habe ich zwei indische Frauen getroffen. Sie waren dabei bestimmte Pflanzen für ihre Kühe zu sammeln, machten aber gerade eine Pause unter einem Busche. Deshalb habe ich mich entschlossen mich zu ihnen zu setzen und ein kleines Pläuschchen zu halten. Sie sprachen kein Englisch und ich kein Hindi, was es teilweise doch echt kompliziert machte, aber im Groben und Ganzen haben wir uns alle verstanden. Sie konnten mir sogar erklären, dass der Weg zu weit sei, und ich lieber den Bus nehmen soll, weil dieser direkt nach Mussoorie geht. Dann habe ich mich dazu entschieden meine Tour an dieser Stelle zu beenden. Auch die Frauen machten sich wieder an die Arbeit. Hm, irgendwie war ich aber noch nicht zufrieden. Und es war auch zeitlich noch zu früh, um nach Hause zu fahren. Also bin ich doch weiter gelaufen. Die Pausen wurden jetzt aber häufiger, weil es einfach stetig bergauf ging. Nur die Aussicht hat mich am Aufhören gehindert. Dann habe ich zwei andere Wanderer getroffen. Das Ehepaar war auch dabei ein wenig zu wandern. Ob ich auf dem Richtigen Weg nach Mussoorie war, wussten sie aber auch nicht. Also ging es unwissend weiter den Berg hinauf. Je höher ich kam, desto besser wurde die Aussicht. Unter mir lief ein Fluss entlang. Das Ehepaar habe ich bereits weit hinter mir gelassen und je weiter ich in das Gebirge hinein kam, desto mehr sah es aus wie im Urwald. Traumhaft! Die Schmetterlinge und Vögel waren so unglaublich bunt. Dazu noch die Geräusche des Waldes. Endlich ein Ort, an dem man den Lärm der Stadt nicht hört. Nur der Weg schien nie aufzuhören. Dann kam meine letzte Pause. Zum ersten Mal habe ich mein Handy heraus geholt, um zu gucken, wo ich überhaupt bin und wie weit es noch bis Mussoorie ist. Zum Umkehren war es zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon zu spät. Mein Handy konnte mir leider nicht sagen, wo ich mich befunden habe, weshalb ich ein wenig die Rübe genossen habe, bevor ich mich wieder auf den Weg gemacht habe. Und dann kam endlich ein Dorf. Sofort habe ich mich bei den Kindern erkundigt, wie weit es noch sei. Die Antwort, dass ich noch 7 Kilometer laufen müsse, klang für mich zu diesem Zeitpunkt echt gut. Nur noch 2 Stunden, juhei! Das Problem war nur, dass die nächste Person im nächsten Dorf, das gefühlt Ewigkeiten entfernt lag auch gesagt hat, dass Mussoorie noch 7 Kilometer entfernt sei. Aber immerhin gab es einen Shop, bei dem ich etwas zum Trinken kaufen konnte. Und dann kam die Erlösung. Von hinten hörte ich nur ein Hupen. Dann habe ich mich umgedreht und tatsächlich kam dort ein Ambassador Taxi den Berg hinauf. "Was kostet es?" "50 Rupien." Für den Preis, der weit unter einem Euro liegt, bin ich sofort eingestiegen. Übrigens meinte der Fahrer, dass es noch 10 Kilometer bis nach Mussoorie sein. Und mal wieder ist was unglaubliches passiert. Die Leute im Taxi waren Studenten, die regelmäßig nach Mussoorie oder zurück wandern. Mit denen bin ich dann später noch ein wenig durch Mussoorie gelaufen. Wir hatten echt viel Spaß. Wir haben dann noch Samosas (mit Kartoffeln gefüllte Teigtaschen) gegessen und ich habe Lichi Beer probiert. Das ist natürlich kein echtes Bier, sondern nur Limonade. Dann sind wir gemeinsam wieder zurück nach Dehradun gelaufen. Wir haben aber zu viele Pausen gemacht, weshalb ich dann irgendwann keine Lust mehr hatte und alleine weiter gelaufen bin. Interessanterweise haben sich jetzt überall auf den Hügeln die Jugendlichen zum Feiern getroffen. Wäre ich nicht gewandert, hätte ich diese Seite Indiens nie kennengelernt. Den weg nach Radjpur habe ich leider falsch gewählt, weshalb ich ewig gelaufen bin. Mittlerweile war es auch schon dunkel und ich wollte nur noch nach Hause. Wieder bin ich in ein Vikram Richtung Clock Tower in Dehradun eingestiegen. Leider wurde ich rausgeworfen, weil mehr Leute nach Ratjpur, als zum Clock Tower, wollten. Jetzt musste ich nur noch einen Bus nach Prem Nagar bekommen. Klingt einfach, ist es aber nicht. Zu dieser Zeit wollen nämlich alle zurück. Aber ein wenig habe in Indien schon gelernt. Wenn du nicht drängelst, oder deinen Willen durchsetzt, dann kommst du zu nichts. Also schnell rein in den Bus, bevor die Anderen es machen. In Prem Nagar fuhr dann leider kein Minibus und auch kein Vikram mehr nach Selaqui, weshalb ich auf den Bus warten musste. Da ich nicht weiß, wann diese fahren, habe ich einfach mal einen Vikram Fahrer gefragt. Die Antwort "On Monday" hat mich dann doch etwas erschrocken. Schließlich kam der Bus doch. Übrigens hat es während der Busfahrt nach Prem Nagar richtig heftig geschüttet. Zum Glück hat der Monsun aber aufgehört, als ich ausgestiegen bin. In Selaqui angekommen, musste ich dann nur noch zurück zur Shishya laufen. Völlig erschöpft bin ich dann endlich angekommen. Was für ein Tag. Mehr ging nicht. Sogar am nächsten Tag war ich noch fertig :)
 











Sonntag, 25. August 2013

Auf nach Chakrata

Es war noch Nacht, als ich heute morgen aufgestanden bin. Nur die Jungen in der Küche waren schon am Arbeiten. Es ist feucht draußen, sodass schon die ersten Meter anstrengend sind.
6:02 Uhr: Ich stehe in Selaqui am Straßenrand und warte auf den Bus Richtung Vikasnagar. Langsam kommen immer mehr Leute hinzu. Mittlerweile hat sich die Nacht verdrückt und die Sonne geht auf. Es ist kühl und windig. Herrlich :-D Nur der Müllgestank ist ekelig.
6:13 Uhr: Da bin ich doch glatt in den falschen Bus eingestiegen. Naja, jetzt sitze ich im richtigen. 1. Station: Vikasnagar.
6:27 Uhr: Es hat angefangen zu regnen. Hoffentlich hört es gleich wieder auf.
6:41 Uhr: Ich bin jetzt in Vikasnagar. Der Bus sollte eigentlich bis nach Chakrata fahren, aber das macht er nicht. Also habe ich mir einen Jeep gesucht. Der Fahrer meint, dass er erst in einer Stunde losfährt. Dann warte ich mal...
7:36 Uhr: Es geht los! Mal gucken, ob ich bis nach Chakrata, das hier übrigens Chakrota heißt, komme. Die Straße von Kalsi nach Chakrata liegt in einem Militärgebiet. Zur Zeit ist wohl keine Touristensaison, weshalb wohl keine Ausländer in den Bereich kommen. Der Taxifahrer meint allerdings, dass er mich dort hinbringen kann. Ich lasse mich mal überraschen. Das Auto ist ziemlich gut und der Taxifahrer scheint nett zu sein. Vor mir fährt ein Jeep mit 3 Leuten auf dem Dach :-D.
7:53 Uhr: Endstation Army border. Der Fahrer konnte mich doch nicht mitnehmen. Jetzt sitze ich an der Grenzstation fest. Der nächste Bus wird mich wieder mit zurück nehmen.
Oder der Guide kommt bis dahin. Mal abwarten.
9:25 Uhr: Es geht mit dem Bus zurück nach Dehradun. Ich versuche es jetzt über Massoorie. Ich kann zwar nicht nach Chakrata, aber ein wenig wandern möchte ich doch noch. Zum Glück ist alles so günstig. Da kann man so ein hin und her mal machen. Mit dem Bus durch die Natur ist doch auch mal was schönes. Mal schauen, wo ich in Dehradun ankomme. Am Bahnhof wäre am besten. Dann kann ich direkt einen Bus nach Massoorie nehmen.
10:51 Uhr: der Tag hat noch nicht einmal richtig angefangen, da ist er auch schon zu Ende. Am Bahnhof war der Bus nach Massoorie überfüllt und die Taxen waren auch noch alle leer. Das klingt komisch, ist aber richtig. Ich bezahle nämlich nur ein Platz im Taxi. Das bedeutet, dass ich warten muss, bis sich vier weitere Mitfahrer gefunden haben. Außerdem kann ich den Tiger Fall wohl nie erreichen, weil er in dem für Touristen verbotenen Bereich liegt. Das war's also. Jetzt esse ich erstmal etwas und überlege mir dann, wie es heute weiter geht.

Wie es weitergeht erfährt ihr in meinem nächsten Post: Der zweite Teil meiner Wanderung.

Samstag, 17. August 2013

Eine aufregende Woche

Seit meinem letzten Post ist mal wieder eine ganze Weile vergangen. Deshalb setzte ich mich jetzt hin und schreibe euch, was es so Neues gibt.
Wo ich gerade so nachdenke ist eigentlich doch viel passiert.
Aber wo fange ich am besten an? Vielleicht bei dem, was ich gerade mache :-D
Ich sitze auf meinem Bett und gucke auf meine Schuhe. Warum fragt ihr euch? Na weil meine Schlappen schon wieder anfangen zu schimmeln. Ich hasse das mittlerweile. Es sind ja nicht nur die Schuhe. Eines meier T-Shirt war wohl noch etwas feucht als ich es zusammen gelegt habe. Am nächsten Tag konnte ich es erneut waschen. Der Griff meiner Trompetentasche, sowie die Hülle des Handys und mein Reisepass sind ebenfalls verschimmelt. Man kann alles gar nicht schnell genug trocknen.

Dann habe ich versucht mein Zimmer mit Bildern, die die Schule aussortiert hat, herzurichten. Wer von euch weiß, wo das Foto mit der Burg aufgenommen wurde? Ich habe es direkt gewusst.
Was ist noch geschehen... Genau, ich habe mein zweites Paket aus good old Germany bekommen. Wobei der Inhalt, bis auf die Schokolade, gar nicht deutsch war. Meine Family hat mir nämlich Andenken aus Nordfrankreich mitgebracht und zugeschickt. Ein Moment, in dem ich die Seele ein bisschen baumeln lassen konnte. Wann ich die Kekse aufmachen werde, weiß ich aber noch nicht. Ich habe nämlich erstmal meinen Kühlschrank aufgefüllt, damit meine Küche wenigstens ein bisschen zu meinem eigenen Reich wird. Was alles drin ist? 2 Liter Milch (die kaufe ich immer in der Stadt, weil ich die nicht kochen muss und sie länger hält), Mehrfrucht Jam, 2 Packungen Brot, Tomatenketchup (auf dem "Continental",also aus dem Westen, drauf steht, trotzdem aber natürlich scharf ist :-D ) und processed vegetarian cheese aus der Dose."Ihh", denken jetzt vielleicht einige, aber wenn es nichts anderes gibt, dann greift man eben zu dem. Eigentlich habe ich etwas gesucht, dass keinen Zucker enthält. Die restlichen Produkte sind schon voll davon. Ich hoffe, dass meine Zähne es mir danken werden. Oh, dann habe ich meinen Tütennudelnvorrat aufgestockt. Wenn es mal schnell gehen muss, sind sie immer sehr gut.
Und dann habe ich natürlich noch ein Geschenk für Julias Geburtstag gekauft. Was, werde ich natürlich nicht verraten ;-) Da fällt mir ein, was ich noch fragen wollte. Hat einer von euch die Telefonnummer vom Weihnachtsmann? Ich brauche seinen Schlitten, damit ich mein Paket an Julia rechtzeitig ausliefern kann. In Indien ist Pakete zu versenden anscheinend nicht ganz so einfach. Beginnen wir einfach mit der Überschrift: "Jan verzweifelt an der indischen Post".

Es war einmal vor ein paar Wochen, da entschloss ich mich ein Paket zu Julias Geburtstag fertig zu machen, um es dann per Post nach Enger in Deutschland zu schicken. Wie das immer so ist, vergeht dann erstmal eine ganze Weile, bis es dann ernst wird. Die Entscheidung, was ich genau schicken möchte ist schnell gefasst. Die Frage ist, wie ich die Sachen, wenn ich sie gekauft habe, nach Deutschland bekomme. Zur Auswahl standen neben der "Indian Post" noch "DHL", "UPS" und "FedEx". Die letzten drei fallen aber weg, da sie einfach zu teuer sind. Wobei ich mich bei "DHL" noch mal erkundigen muss.
Naja, auf jeden Fall blieb letztendlich nur noch die "Indian Post". In Moussoorie habe ich mich schon mal nach dem Preis erkundigt. Er war mit ca.  10€ für 1 - 2kg doch relativ günstig.
Gestern habe ich mich dann auf den Weg Richtung Post gemacht. Zum Glück haben wir eine Post Office in Selaqui. Es war nicht leicht sie zu finden, aber es gibt sie. Nun musste ich nur noch die Öffnungszeiten herausfinden. Was macht man da am besten? Genau, man fragt die Leute, denn am Garagentor der Post steht ja nichts. Doch leider waren sich die Leute hier nicht einig, wann die Post denn nun auf hat. An einem Tag ist sie nur bis 14 geöffnet, weshalb ich nie hätte hinkommen können. An anderen Tagen hieß es, so die Einheimischen, dass die Post bis 17 Uhr auf hat. Na was denn nun? Egal, die Zeit drängt. Ich muss dieses Paket doch irgendwie loswerden können. Dann ging es los. Zack! Der Monsoon bricht über uns herein. Das gibt's doch nicht, habe ich in diesem Moment gedacht. Aber nach 20 Minuten war das Spektakel beendet und es konnte mit dem Mountain Bike, das natürlich kein Schutzblech hat, Richtung Selaqui gehen.

Aber so einfach sollte es nicht kommen. Genervt vom Wasser und davon, dass ich nicht wusste, ob die Post auf hat oder nicht, musste natürlich noch die Kette vom Fahrrad abspringen. Knack! Abgesprungen und halb durchgebrochen. Weiterfahren? Fehlanzeige. Nun hieß es schieben. Und dann, ich konnte es kaum glauben. Die Post hatte tatsächlich geöffnet.
Meine erste Frage war natürlich, ob es jemanden gibt, der Englisch spricht. Und es gab ihn tatsächlich, nicht. Mit Zeichensprache konnte ich den Leuten dann aber klar machen, dass "this to Germany" muss. Gut wäre es gewesen, wenn der Mann wenigstens Germany verstanden hätte. Zum Glück gab es einen weiteren Kunden, der dieses Wort kannte und es übersetzt hat. Der 1. Schritt war gemacht. Im Anschluss guckte sich der Mann die Sachen an, die ich verschicken möchte. Ein andere Mitarbeiter holt in der Zwischenzeit schon mal ein Paket. Dann fragte der Mann noch mal: "Germany?" "Yes, Germany." Daraufhin antwortete der Mann irgendwas auf Hindi und gab mir alles zurück. Was war denn jetzt schon wieder los? Hilfesuchend verlasse ich die Garage und finde einen Jugendlichen, der ein wenig Englisch spricht. Mit ihm zusammen gehe ich zurück zu der Post Office. Eine Diskussion bricht aus und das Problem stand fest. Internationale Pakete können in Selaqui nicht abgegeben und abgeschickt werden. Bitte gehen Sie morgen zur "GPO" in Dehradun. Oh man! Entschuldigung Julia, aber da ich dieses Wochenende auf dem Campus bleiben muss, gibt es für mich keine Chance das Paket loszuwerden. Mit viel Glück kann es Ken mit nach Dehradun nehmen. Ich hoffe es einfach mal. Hier endet diese Geschichte. Was für ein Abenteuer.
Was mache ich sonst noch so... Ich helfe Don in der Bücherei der Schule. Wir müssen alle Bücher ordnen, Regale rücken und alles sauber machen. Eigentlich wollten wir schon diese Woche eröffnet haben, aber wir sind in Indien, nicht? :-D Aber Don ist echt korrekt. Beim letzten Mal mit ihm in Selaqui, hat er mich und Sophia in ein Hotel Restaurant eingeladen. Ich wusste bis dahin nicht einmal, dass es so etwas überhaupt in Selaqui gibt. Und die haben leckeres Essen. Pizza italienischer Art (endlich mal keine American Pizza), American und English breakfast und natürlich indisches Essen. Aber auch noch ganz viele andere Speisen die ich gar nicht gesehen habe. Solli, da gehen wir auf jeden Fall auch noch hin.

Das waren die aufregendsten Dinge, die ich in der letzten Woche so erlebt habe. Jetzt heißt es für mich ab ins Bett. Morgen früh ist Schule. Und mein Kuschelfrosch wartet auch schon auf mich. Gute Nacht und bis zum nächsten Mal.

Freitag, 16. August 2013

Ferien und Feiertage

Hier ist mein Kalender für den Monat Oktober. Die nächsten längeren freien Tage für mich sind vom 9. - 16. Oktober. Was wir da genau machen werden, steht bis jetzt noch nicht fest.
Die Winterferien beginnen am 24. Dezember (Christmas wird am 25.12. gefeiert) und gehen bis zum 9. Januar.

Sonntag, 11. August 2013

Mein Ausflug in die Berge.

Gestern wollte ich eigentlich ja noch über meine Einkaufstour berichten, aber leider habe ich das nicht mehr geschafft. Deshalb haken wir es einfach ab und kommen zum heutigen Tag.
Eigentlich begann das Abenteuer schon gestern. Da wurde nämlich abgemacht, bzw. mir mitgeteilt, dass wir im 9:30 Uhr morgens von Frieda nach Selaqui gebracht werden, damit wir von dort aus den Bus nach Dehradun nehmen können. Aber, ja es gibt immer ein aber, um ca. 22 Uhr wurde mir gesagt, dass es schon um 8:30 Uhr losgeht. Daraufhin bin ich natürlich früher ins Bett gegangen (2 Uhr :-D ).

Morgens habe ich dann schnell geduscht und mich angezogen. Bereit für die nächste Shopping Tour. Nein war ich nicht, denn ich brauche ja gar nichts mehr. Im Auto habe ich dann meinen Entschluss gefasst. Heute geht es nicht nach Dehradun, sondern nach Mussoorie (Wie die Stadt genau geschrieben wird weiß ich nicht. Überall findet man andere Schreibweisen.) aka. Himalayan Queen.
Nur wie genau kommt man da hin. Schnell gegoogelt und schon wusste ich wohin: Zur Dehradun Railway Station. Von dort aus gibt es zwei Linien hoch ins Himalaja Gebirge. Einen Regenschirm, den man wohl mitnehmen sollte, hatte ich natürlich nicht dabei... (Wer braucht denn so was?)
Da die Mädels shoppen wollten/mussten (dazu hier kein Kommentar), ging es für mich alleine weiter. Könnte riskant sein, oder? Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und ich habe gewonnen.
An der Railway Station angekommen gab es das 1. Problem. Wo kauft man nun die Fahrkarte für den Bus. Achso dahinten irgendwo. Zuerst habe ich mich nach dem Preis erkundigt. Auf den riesigen Anzeigetafeln konnte man alles ablesen... denkste :-D nix da. Mit meinem gebrochenen Hindi, das aus zwei Wörter besteht, konnte ich nur die Zahlen lesen, was mir nichts bringt, wenn ich nicht weiß, wofür sie stehen. Auf die Frage, wo ich denn genau das Ticket bekomme, habe ich die sehr hilfreiche Frage zurück bekommen: "English newspaper? English newspaper?"

Dann habe ich die Schlange vor dem Counter gesehen und hatte schon keine Lust mehr. Ein Bus war auch weit und breit nicht zu sehen.
Daraufhin bin ich einfach mal zum Taxistand gegangen, um mich nach dem Preis zu erkundigen. 750 Rupien für eine Fahrt nach Mussoorie. Aber, man kann sich auch nur einen Platz im Taxi kaufen. Dann muss man warten, bis sich 5 andere Leute gefunden haben. Das kostete dann nur noch 142 Rupien. Also unschlagbar günstig für den Komfort. Und dazu kam noch, dass ich schon immer mit dem weißen Ambassador Classic fahren wollte. Der sieht nämlich aus, wie ein Oldtimer. Immerhin mit 75 PS. Dann ging es los...
Mit an Bord waren eine Sikh Familie. Also Vater, Mutter und Tochter. Alle waren sehr aufgeschlossen und wir kamen direkt ins Gespräch. Mal ging es um Indien und was man alles sehen kann. Mal um Kultur. Sie kamen übrigens aus Amritsa. Die Stadt mit dem goldenen Tempel. Sie werden für eine Woche in den Bergen Urlaub machen. Zu kurz, meinte Mr. Singh. Und ich bin nur für einen Tag da :-D
Weiter und weiter ging es ins Gebirge. Die Straße wurde immer kurviger und bald verschwand das Auto in den Wolken....
Dann hieß es für mich: Stadt erkunden. Und es ist eine schöne Stadt (für indische Verhältnisse). Es ist ein Touristenort. Das ersteinmal vorweg. Man ist also nicht der einzige Ausländer oder Tourist und die Läden und Restaurants sind auch darauf ausgelegt. Insgesamt war der erste Eindruck überzeugend. Nur meine Verdauung macht noch Schwierigkeiten, weshalb ich gleich ein Klo aufsuchen musste. Meine Masche ist die: Ich suche mir ein gut aussehendes Restaurant. Dann gehe ich in die 2. Etage. Bleibe dort ein wenig und frage nach einer Toilette. Wenn man dann unten noch mal nachfragen muss, weil man das Klo natürlich nicht gefunden hat, denken Sie, dass man oben einen Platz hat. Nach dem Toilettengang verlässt man das Geschäft einfach schnell. Fertig.

Dann ging es für mich weiter die Promenade entlang. Also quasi am Berg. Überall findet man kleine Stände, die aber nicht dreckig oder so sind, sondern Klamotten und Accessoires verkaufen. Es macht Spaß sich dort ein wenig umzugucken. Interessant sind manche Marken wie "Pierre Polo". (In Dehradun habe ich mal das Puma Logo mit dem Schriftzug "Jaguar" gesehen.)
Und weiter ging es bis zur Ropeway. Der Seilbahn Mussoories. Zunächst war ich mir nicht sicher, ob ich mit dem Klappergerüst wirklich fahren sollte, aber mich hat ja schon interessiert, was oben zu sehen ist. Also habe ich mir die sehr teuren Tickets gekauft. 150 Rupien verlangen sie dafür. Allerdings habe ich auch eine Sonderbehandlung bekommen und durfte an der Schlange vorbei, direkt in die Gondel einsteigen. Ruhig ging es dann den steilen Berg hinauf. Oben angekommen war ich ehrlich gesagt enttäuscht. Es gab einen großen Platz mit einigen Schießbuden, Fotografen und Cafés. Aber so richtig was los war nicht. Also habe ich die Ropeway zurück genommen. Unten war schon deutlich mehr los. Mein nächstes Ziel, das ich eher durch Zufall gefunden habe, war die christliche Kirche. Und ratet mal was das Beste war... Na? Es gab ein sauberes Klo. Nachdem ich keinen Druck mehr verspürt habe, ging es weiter Richtung Tempel. Hingegangen bin ich allerdings nicht, weil ich ein paar Sachen auch noch mit Solli machen will. Jetzt ging es meiner Verdauung wieder hervorragend. Also musste etwas Essbares her. Hm, oder soll ich doch ins Hotel gehen und morgen nach Hause. Nein, das mache ich ein anderes Mal. Also, weiter auf Essenssuche habe ich mich für Pizza entschieden. Diesmal wollte ich aber nicht zu Domino's. Also habe ich ein anderes Fast Food Restaurant aufgesucht. Und das war echt super. Natürlich waren die Preise vergleichsweise hoch, aber dafür bekam man auch was anständiges zu essen. Mit der Pizza to go (es war eine große normale runde Pizza. Und sie war lecker, obwohl sie kalt war, weil man mir nicht gesagt hat, dass sie fertig ist.) habe ich mich dann auf den Rückweg gemacht. Ich wollte noch vor 5 Uhr zurück in Dehradun sein, damit mich Ken mit zur Schule nehmen kann. Am Taxistand angekommen musste ich wieder ein Taxi bekommen. Nur lustigerweise gab es die 1-Sitzplatz - Karte nicht mehr. Also hätte ich ein ganzes Taxi bezahlen müssen. Zum Glück hat mich aber ein Ehepaar gefragt, ob ich mich an ihrer Fahrt beteiligen möchte. Dankend habe ich angenommen. Somit musste ich "nur" 350 Rupien bezahlen. Zu viel, aber besser als mit dem Bus zu fahren. Und wieder war im Taxi eine super Stimmung. Wir haben über den Beruf der beiden gesprochen und über die deutsche Sichtweise auf Hitler diskutiert. Interessant fand ich die Frage, ob Deutschland ein Land oder noch geteilt ist.
In Dehradun angekommen, hat mich der Taxifahrer direkt am Kumar Store heraus gelassen. Meine nächste Mission hieß nun: Finde das Doon Youth Center von Ken. Ich wusste welche Straße, nur die Höhe, die wusste ich nicht. Also bin ich gelaufen und gelaufen. Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass ich zu weit bin. Was macht man da am besten? Genau, man fragt einen Einheimischen. Aber, guck da ist es schon wieder, nicht in Indien. Die Richtung, die mir gezeigt wurde war natürlich falsch. Aber diesmal war mir das klar. Die drittnächste Person sprach dann sogar Englisch und konnte mir sogar weiterhelfen. Um sicherzustellen, dass das diesmal richtig war, habe ich einfach Ken angerufen. Durch Zufall bin ich genau in diesem Moment an ihm vorbei. Meine Mission war beendet. Es konnte nach Hause gehen.

Ja das war mein Tag in Mussoorie.

Donnerstag, 8. August 2013

199-Rupien-Sandalen

Gestern war mal wieder eine große Shopping Tour angesagt. Nachdem ich mir zwei "Nehru Hosen" für den unschlagbaren Preis von je 630 Rupien gekauft habe, ging es erneut zum "Vishal Mega Mart". Eigentlich wollte ich gar nichts kaufen, aber dann sprangen mir diese Sandalen in meinen Blick. Jetzt musste nur noch die passende Größe (10) gefunden werden, und schon landeten die 199-Rupien-Sandalen in meinem Einkaufskorb. Dazu noch ein paar Plastikdosen und eine Trinkflasche für das saubere Wasser. Morgen schreibe ich noch einen längeren Bericht, aber es ist schon nach 2 Uhr.
Was haltet ihr von meinen Sandalen? Ich finde sie für den Preis echt schick.
Macht's gut und bis morgen... :-)

Montag, 5. August 2013

Ferien

Schon wieder Ferien! Kaum zu glauben, aber morgen und übermorgen fällt die Schule wegen des starken Monsun aus. Freitag ist dann ein Ferientag und der darauf folgende Mittwoch ist erneut frei. So lässt es sich leben, oder? Allerdings nur wenn man was unternimmt. Sonst wird es wahrscheinlich sehr langweilig. Aber warten wir es einfach mal ab :-D

Donnerstag, 1. August 2013

Alltag

Ihr habt euch bestimmt schon gefragt, wann denn der nächste Post kommt. Tada, hier ist er. Aber es gibt nicht so viel zu berichten. Mittlerweile ist eben der Alltag eingekehrt. Morgens zur Schule, dann ein wenig ausruhen, Fußball spielen und nach dem Dinner zur "Study Time".

Die Schule macht aber immer mehr Spaß. Minakshi, mit der ich zusammen den Unterricht mache, zeigt mir immer neue Sachen. Gestern hat sie mir indische Süßigkeiten mitgebracht. Zur Herstellung werden Milch, Zucker und eine geheimnisvolle Paste miteinander vermengt und zu kleinen Kugeln geformt. Heute hat sie mich von ihrem selbst gemachten Mango-Chutney probieren lassen und mir ein Trinkpäckchen Mangosaft mitgebracht.
Auch mit der Lehrerin der 3. Klasse verstehe ich mich gut. Sie ist ein bisschen jünger und somit kann man gut mit ihr lachen und spaßen.
Der August soll übrigens ein klasse Monat sein. Die Christen hier sagen, dass es doch was Gutes an dem Glauben an viele Götter gibt. Und zwar, dass es oft Feiertage gibt. Morgen (Freitag) ist der Erste. Nächsten Freitag der Zweite (da haben die Volunteers frei) und dann wieder Mittwoch. So lässt es sich leben, was? Ich freue mich auf jeden Fall schon, weil wir alle was unternehmen werden. Vielleicht sogar mehrere Tage lang. Dann melde ich mich aber auf jeden Fall nochmal.
Bis die Tage... :-)

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