Sonntag, 11. August 2013

Mein Ausflug in die Berge.

Gestern wollte ich eigentlich ja noch über meine Einkaufstour berichten, aber leider habe ich das nicht mehr geschafft. Deshalb haken wir es einfach ab und kommen zum heutigen Tag.
Eigentlich begann das Abenteuer schon gestern. Da wurde nämlich abgemacht, bzw. mir mitgeteilt, dass wir im 9:30 Uhr morgens von Frieda nach Selaqui gebracht werden, damit wir von dort aus den Bus nach Dehradun nehmen können. Aber, ja es gibt immer ein aber, um ca. 22 Uhr wurde mir gesagt, dass es schon um 8:30 Uhr losgeht. Daraufhin bin ich natürlich früher ins Bett gegangen (2 Uhr :-D ).

Morgens habe ich dann schnell geduscht und mich angezogen. Bereit für die nächste Shopping Tour. Nein war ich nicht, denn ich brauche ja gar nichts mehr. Im Auto habe ich dann meinen Entschluss gefasst. Heute geht es nicht nach Dehradun, sondern nach Mussoorie (Wie die Stadt genau geschrieben wird weiß ich nicht. Überall findet man andere Schreibweisen.) aka. Himalayan Queen.
Nur wie genau kommt man da hin. Schnell gegoogelt und schon wusste ich wohin: Zur Dehradun Railway Station. Von dort aus gibt es zwei Linien hoch ins Himalaja Gebirge. Einen Regenschirm, den man wohl mitnehmen sollte, hatte ich natürlich nicht dabei... (Wer braucht denn so was?)
Da die Mädels shoppen wollten/mussten (dazu hier kein Kommentar), ging es für mich alleine weiter. Könnte riskant sein, oder? Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und ich habe gewonnen.
An der Railway Station angekommen gab es das 1. Problem. Wo kauft man nun die Fahrkarte für den Bus. Achso dahinten irgendwo. Zuerst habe ich mich nach dem Preis erkundigt. Auf den riesigen Anzeigetafeln konnte man alles ablesen... denkste :-D nix da. Mit meinem gebrochenen Hindi, das aus zwei Wörter besteht, konnte ich nur die Zahlen lesen, was mir nichts bringt, wenn ich nicht weiß, wofür sie stehen. Auf die Frage, wo ich denn genau das Ticket bekomme, habe ich die sehr hilfreiche Frage zurück bekommen: "English newspaper? English newspaper?"

Dann habe ich die Schlange vor dem Counter gesehen und hatte schon keine Lust mehr. Ein Bus war auch weit und breit nicht zu sehen.
Daraufhin bin ich einfach mal zum Taxistand gegangen, um mich nach dem Preis zu erkundigen. 750 Rupien für eine Fahrt nach Mussoorie. Aber, man kann sich auch nur einen Platz im Taxi kaufen. Dann muss man warten, bis sich 5 andere Leute gefunden haben. Das kostete dann nur noch 142 Rupien. Also unschlagbar günstig für den Komfort. Und dazu kam noch, dass ich schon immer mit dem weißen Ambassador Classic fahren wollte. Der sieht nämlich aus, wie ein Oldtimer. Immerhin mit 75 PS. Dann ging es los...
Mit an Bord waren eine Sikh Familie. Also Vater, Mutter und Tochter. Alle waren sehr aufgeschlossen und wir kamen direkt ins Gespräch. Mal ging es um Indien und was man alles sehen kann. Mal um Kultur. Sie kamen übrigens aus Amritsa. Die Stadt mit dem goldenen Tempel. Sie werden für eine Woche in den Bergen Urlaub machen. Zu kurz, meinte Mr. Singh. Und ich bin nur für einen Tag da :-D
Weiter und weiter ging es ins Gebirge. Die Straße wurde immer kurviger und bald verschwand das Auto in den Wolken....
Dann hieß es für mich: Stadt erkunden. Und es ist eine schöne Stadt (für indische Verhältnisse). Es ist ein Touristenort. Das ersteinmal vorweg. Man ist also nicht der einzige Ausländer oder Tourist und die Läden und Restaurants sind auch darauf ausgelegt. Insgesamt war der erste Eindruck überzeugend. Nur meine Verdauung macht noch Schwierigkeiten, weshalb ich gleich ein Klo aufsuchen musste. Meine Masche ist die: Ich suche mir ein gut aussehendes Restaurant. Dann gehe ich in die 2. Etage. Bleibe dort ein wenig und frage nach einer Toilette. Wenn man dann unten noch mal nachfragen muss, weil man das Klo natürlich nicht gefunden hat, denken Sie, dass man oben einen Platz hat. Nach dem Toilettengang verlässt man das Geschäft einfach schnell. Fertig.

Dann ging es für mich weiter die Promenade entlang. Also quasi am Berg. Überall findet man kleine Stände, die aber nicht dreckig oder so sind, sondern Klamotten und Accessoires verkaufen. Es macht Spaß sich dort ein wenig umzugucken. Interessant sind manche Marken wie "Pierre Polo". (In Dehradun habe ich mal das Puma Logo mit dem Schriftzug "Jaguar" gesehen.)
Und weiter ging es bis zur Ropeway. Der Seilbahn Mussoories. Zunächst war ich mir nicht sicher, ob ich mit dem Klappergerüst wirklich fahren sollte, aber mich hat ja schon interessiert, was oben zu sehen ist. Also habe ich mir die sehr teuren Tickets gekauft. 150 Rupien verlangen sie dafür. Allerdings habe ich auch eine Sonderbehandlung bekommen und durfte an der Schlange vorbei, direkt in die Gondel einsteigen. Ruhig ging es dann den steilen Berg hinauf. Oben angekommen war ich ehrlich gesagt enttäuscht. Es gab einen großen Platz mit einigen Schießbuden, Fotografen und Cafés. Aber so richtig was los war nicht. Also habe ich die Ropeway zurück genommen. Unten war schon deutlich mehr los. Mein nächstes Ziel, das ich eher durch Zufall gefunden habe, war die christliche Kirche. Und ratet mal was das Beste war... Na? Es gab ein sauberes Klo. Nachdem ich keinen Druck mehr verspürt habe, ging es weiter Richtung Tempel. Hingegangen bin ich allerdings nicht, weil ich ein paar Sachen auch noch mit Solli machen will. Jetzt ging es meiner Verdauung wieder hervorragend. Also musste etwas Essbares her. Hm, oder soll ich doch ins Hotel gehen und morgen nach Hause. Nein, das mache ich ein anderes Mal. Also, weiter auf Essenssuche habe ich mich für Pizza entschieden. Diesmal wollte ich aber nicht zu Domino's. Also habe ich ein anderes Fast Food Restaurant aufgesucht. Und das war echt super. Natürlich waren die Preise vergleichsweise hoch, aber dafür bekam man auch was anständiges zu essen. Mit der Pizza to go (es war eine große normale runde Pizza. Und sie war lecker, obwohl sie kalt war, weil man mir nicht gesagt hat, dass sie fertig ist.) habe ich mich dann auf den Rückweg gemacht. Ich wollte noch vor 5 Uhr zurück in Dehradun sein, damit mich Ken mit zur Schule nehmen kann. Am Taxistand angekommen musste ich wieder ein Taxi bekommen. Nur lustigerweise gab es die 1-Sitzplatz - Karte nicht mehr. Also hätte ich ein ganzes Taxi bezahlen müssen. Zum Glück hat mich aber ein Ehepaar gefragt, ob ich mich an ihrer Fahrt beteiligen möchte. Dankend habe ich angenommen. Somit musste ich "nur" 350 Rupien bezahlen. Zu viel, aber besser als mit dem Bus zu fahren. Und wieder war im Taxi eine super Stimmung. Wir haben über den Beruf der beiden gesprochen und über die deutsche Sichtweise auf Hitler diskutiert. Interessant fand ich die Frage, ob Deutschland ein Land oder noch geteilt ist.
In Dehradun angekommen, hat mich der Taxifahrer direkt am Kumar Store heraus gelassen. Meine nächste Mission hieß nun: Finde das Doon Youth Center von Ken. Ich wusste welche Straße, nur die Höhe, die wusste ich nicht. Also bin ich gelaufen und gelaufen. Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass ich zu weit bin. Was macht man da am besten? Genau, man fragt einen Einheimischen. Aber, guck da ist es schon wieder, nicht in Indien. Die Richtung, die mir gezeigt wurde war natürlich falsch. Aber diesmal war mir das klar. Die drittnächste Person sprach dann sogar Englisch und konnte mir sogar weiterhelfen. Um sicherzustellen, dass das diesmal richtig war, habe ich einfach Ken angerufen. Durch Zufall bin ich genau in diesem Moment an ihm vorbei. Meine Mission war beendet. Es konnte nach Hause gehen.

Ja das war mein Tag in Mussoorie.

3 Kommentare:

  1. Hallo Jan, danke für diesen schönen,langen Bericht und die Bilder. Es ist für mich immer wie aus einer anderen Welt. Und wie mutig Du bist, solche Sachen alleine zu unternehmen. Ich könnte das n i e m a l s. Pass gut auf Deinen Bauch auf. Schönen Sonntag noch für Dich. Zu uns kommen gleich die ganzen Kinderchen. Lieber Gruß Manu

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  2. Das Restaurant erinnert an Mac D. !
    Landschaftlich fühlt man sich ein bisschen in die Alpen versetzt.

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  3. Es werden Einnerungen wach, ich war erst im Dezember in Indien, ganz alleine und habe einen indischen Freund, den ich im Internet kennen gelernt habe besucht. Wir waren auch zusammen 2 Tage in Dehradun zu Besuch bei seiner Schwester. Ich möchte unbedingt noch einmal dort hin, die ganze indische Familie war so zauberhaft.

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